Adventskalender – 15.12.2015 – Samuel und der kleine Stern (7)

Paul dreckigAuf diese Weise verkleidet machten sich Ben, Samuel und Anna auf den Weg zu den Hirten und zu den Büschen, hinter denen Paul sein musste. Sie erreichten das Lager und wurden von den anderen begrüßt. Ben stellte Samuel als einen neuen Freund vor. Beide bekamen ein großes Stück Brot mit Schafskäse. Samuel fand es sehr lecker. Von dem Brot gab er Anna einige Krümel, die sie schnell aufaß. Dann machten sie sich auf den Weg zu den Büschen. Nur gut, dass die alten Hirten nicht gemerkt hatten, dass da ein echter Engel bei ihnen gewesen war – wenn auch ein noch sehr kleiner. Ben zeigte ihnen den Weg. Aber er konnte nicht weiter mitkommen, da er wieder zu den Schafen musste. „Wenn ihr Paul findet, grüßt ihn von mir.“ rief er ihnen zu, bevor er winkend davon lief.

Samuel und Anna gingen weiter und kamen zu dem Gebüsch. Sie liefen einmal darum herum, fanden aber keine Spur von dem Stern. „Ich glaube, wir müssen zwischen den Büschen nachschauen.“ sagte Anna und rutschte zwischen den Zweigen hindurch. Auch Samuel bahnte sich vorsichtig den Weg. Die Zweige waren sehr dicht. Er kam nur langsam voran. Da hörte er ein Stück vor sich Anna rufen: „Komm her, ich habe Paul gefunden!“ Und als Samuel einige große Äste beiseitegeschoben hatte, sah er tatsächlich Paul. Der kleine Stern lag mitten in einer schlammigen Pfütze und fror an allen Strahlen. Er war über und über mit Schlamm bespritzt, so dass man ihn kaum noch erkennen konnte. Als er Samuel erblickte, freute er sich. „Gut, dass du kommst. Lange hätte ich es hier nicht mehr ausgehalten.“ Vorsichtig zog Samuel den Stern aus der Pfütze und wickelte ihn in die alte Jacke, die er noch immer an hatte. Mit der Decke begann er vorsichtig, Paul zu reinigen. Anna rutschte über die geputzten Strahlen und rieb sie ein wenig warm. Schon bald ging es Paul besser.

Die Freunde saßen neben einander und erzählten, was sie seit gestern Abend erlebt hatten. Zum Glück war Paul in das Schlammloch gefallen. So war er einigermaßen weich gelandet und hatte sich nichts weh getan. Dann wurde Samuel ein wenig ärgerlich: „Du hättest ruhig mal sagen können, dass du etwas ganz wichtiges vor hast.“ Paul schaute verwundert. „Und dass du mit Gabriel zu tun hast, wolltest du mir wohl auch nicht erzählen.“ Pauls Augen wurden immer größer. „Schöne Freunde sind das, die vor einander Geheimnisse haben.“ Jetzt war Samuel wirklich wütend. Doch Anna zupfte an seinem Ärmel: „Du, Samuel, ich glaube, Paul weiß nicht, wovon du sprichst.“ – „Und mit ’nem Erzengel hatte ich noch nie zu tun. Ehrenwort! Das hätte ich dir doch sofort erzählt.“ ergänzte Paul. Samuel beruhigte sich langsam. „Aber was wollten denn dann nur die anderen Engel von Paul?“ dachte er, als sie sich auf den Weg zurück machten.

Jetzt wo sie Paul gefunden hatten, war der Weg viel einfacher. Fröhlich liefen sie über die Wiese, dann durch den Wald und erreichten schon früh am Abend die Himmelstreppe am Hintereingang. Seltsamerweise war sie noch herunter gelassen, so dass sie schnell die Stufen hinauf laufen konnten.

© 2015 mb

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