Adventskalender – 24.12.2015 – Samuel und der kleine Stern (9)

KrippeÜber der Schafswiese war es dunkel, der Mond leuchtete nur wenig und es waren kaum Sterne zu sehen. „Warum habe ich die denn alle geputzt, wenn sie gar nicht leuchten.“ brummte Samuel vor sich hin. Ein wenig weiter sah er ein Feuer. Die Hirten hatten es angezündet, um sich zu wärmen, denn es war sehr kalt. Einer der Hirten spielte Lieder auf einer Flöte, während die anderen zuhörten. Samuel hatte sich wieder in die alte Decke gehüllt, so dass er gar nicht auffiel. Er setzte sich zu den Hirten ans Feuer und lauschte der Musik.

Plötzlich wurde es am Himmel heller, als ob die Sonne aufginge. Dabei war doch späte Nacht. Die Hirten schauten ängstlich nach oben. Und plötzlich erschien dort ein riesiger leuchtender Stern, heller als alle Sterne, die sie zuvor gesehen hatten. Samuel erkannte ihn sofort. Es war Sahra und ihre langen Strahlen leuchteten und funkelten.

Engel kamen von überall her und schwebten am Himmel. Es waren welche von den großen Engeln und Samuel kannte einige von ihnen. Dann erschien Gabriel in seinem strahlenden Gewand. Um die Engel herum tauchten immer mehr Sterne auf. Und da war er. Samuel und Anne entdeckten Paul fast gleichzeitig. Der kleine Stern schwebte am Rand der Engelschar. Man konnte sehen, dass er sich besonders viel Mühe gab, zu funkeln. Dann erhob Gabriel seine Stimme und sprach zu den Hirten: „Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine große Freude. Heute ist der Heiland geboren, Jesus. In einem kleinen Stall dort drüben werdet ihr ihn in einer Krippe finden. Er ist gekommen, um euch und alle Menschen zu retten. Kommt und seht.“

Verwundert aber auch erfüllt von einer besonderen Freude machten sich die Hirten auf den Weg, den der große Stern ihnen wies. Auch Samuel spürte diese große Freude und ohne lange zu überlegen, flog er hinauf zu den Engeln und stimmte mit ihnen in ihr Lied ein, während Anna auf seiner Schulter saß und sich mit großen Augen alles ansah. Als Gabriel den kleinen Engel sah, funkelte er ihn mit seinen Augen an. Aber dann musste er doch lächeln und Samuel flog erleichtert in eine der hinteren Engelreihen zu Paul. Langsam erhoben sich die Engel und flogen zurück in den Himmel. Die Sterne verteilten sich wieder und kehrten an ihre üblichen Positionen zurück. Nur Sahra blieb über dem Stall in Bethlehem stehen, während die Hirten auf ihrem Weg zu Jesus waren.

Epilog

In dieser Nacht ging kaum ein Engel schlafen. Auch Samuel saß mit Anna die ganze Zeit über bei Paul. „Weißt du was?“ fragte Paul, „Die hatten noch nicht mal gemerkt, dass ich verschwunden war. Als Michael mich vorhin mit genommen hat, dachte ich schon, dass ich eine dicke Strafe bekomme. Aber die anderen hatten nur auf mich gewartet, damit ich heute Nacht beim Leuchten helfe.“ Man merkte Paul an, dass er sehr erleichter war. Auch Anna und Samuel waren sehr froh, dass alles gut aus gegangen war. Wahrhaftig, heute war wirklich eine besondere Nacht. Paul, Samuel und Anna schauten hinunter auf die Erde. In einiger Entfernung sahen sie den Stall, von dem auch ein besonderer Glanz ausging. Und Samuel spürt eine ganz große Freude tief in seinem Herzen.

© 2015 mb

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Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ein frohes und gesegntes Weihnachtsfest!

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