Schnüpperle ist ein (relativ) braver Junge (s. 29.11.) und der Advent verläuft mit ihm eher ruhig. Ganz anders bei den Herdmanns: „Die Herdmann-Kinder waren die schlimmsten Kinder aller Zeiten. Sie logen und klauten, rauchten Zigarren [sogar die Mädchen] und erzählten schmutzige Witze.“ Und ausgerechnet diese Kinder wollen in diesem Jahr beim Krippenspiel mitmachen? Eugenia will Maria werden und Ralf spielt den Josef. Ihre Brüder Leopold, Klaus und Olli Herdmann werden die Weisen aus dem Morgenland. Und Hedwig spielt den Verkündigungsengel. Für die anderen Kinder bleiben dieses Mal die Nebenrollen und „mit einem Mal begannen alle Hirten auf ihren Sitzen herum zu rutschen, weil sie sich vorstellten, dass jede frohe Botschaft, die Hedwig ihnen brachte, mit einem blauen Auge verbunden sein würde.“
So nimmt das Schicksal seinen Lauf. Die Proben verlaufen natürlich etwas anders, denn die Herdmann-Kinder machen sich ihre eigenen Gedanken zu dem Stoff der Geschichte: „Die Herdmanns wollten das ganze Stück umschreiben und als Schlusshöhepunkt Herodes aufhängen lassen.“ Und das Jesuskind für die Krippe? „Ich besorg uns ein Baby. … Ich klau einfach ein. Dastehen immer zwei oder drei Babys im Kinderwagen vor dem Einkaufsmarkt.“
Und dann kommt der Tag der Aufführung. Das Schicksal nimmt seinen Lauf…
Und – siehe da – mit ihrer eigenwilligen Interpretation der Ereignisse in der heiligen Nacht verstehen es diese „schrecklichen Kinder“ die Botschaft den Menschen nahezubringen. „Es war wirklich das beste Krippenspiel, das jemals bei uns aufgeführt wurde. Das sagte hinterher jeder …“
Wer wissen möchte, wie es zu diesem besonderen Krippenspiel kommt, findet die liebevoll chaotische Geschichte in dem Buch „Hilfe, die Hermanns kommen“, die auch im Sammelband „Immer diese Herdmanns“ enthalten ist.
"Hilfe, die Herdmanns kommen" Barbara Robinson Oetinger ISBN 978-3789119897 9,90 €

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